Florestan-Trio-Hannover


Rainer Iwersen hatte höchst anspruchsvolle Texte von Jean Paul mitgebracht. Es war ein Genuss, dem Lektoren zuzuhören. Die Musiker begannen mit den Märcherzählungen op. 132 von Robert Schumann, alle warm erzählend, ganz nach den Satzbezeichnungen. Klar und blühend hörte man Viola und Klarinette, das Klavier perlend, sensibel untermalend. Alle drei boten die Musik wie auf einem Atem, als liebevolle Geschichten und subtile Märchen. Andreas Salm in seinem eigenen Werk zu hören, war richtig spannend. Es ist teilweise unheimliche, sphärische Musik in unwirklicher Dichte. Ein interessantes Hörerlebnis, perfekt geboten. Wunderbar warm und ausgereift brachte Andreas Salm die schönen Fantasiestücke op. 73 von Robert Schumann, behutsam und einfühlend vom Pianisten begleitet. Viola Mönkemeyer ließ in der Sonate für Violine und Klavier a-moll op. 105 von Robert Schumann ihr schönes Instrument singen, seufzen, virtuos laufen und tänzeln. Auch hier war ihr Christof Keymer ein einfühlender Partner am Flügel. (Verdener Aller-Zeitung, 8.11.2013)



Bremer Bläserquintett


Im Andante (des Danzi) wurden Melodielinien im musikalischen Mikrokosmos nuanciert, begannen zu atmen und lebendig zu werden. Das Menuett erhielt klassischen Scherzo-Charakter, das Schlussrondo war von bisweilen rossinihafter Brillanz. Das Bläserquintett Nr. 1 op. 71 von Andreas Salm ist ein lohnendes Werk. Die fünf kurzen Sätze sind von prägnanter Bildhaftigkeit. Aus liegend-statischen oder leicht bewegten Klangflächen erheben sich feine Solofarben. Das Bremer Bläserquintett gestaltete diese mit Klang und ostinaten Modellen, mit ausgehorchter Sensibilität. Die "Trois pièces en brèves" von Jaques Ibert erfuhren eine tänzerische, in bewegter Kantabilität schwelgende, vor Spielwitz sprühende Wiedergabe. (Weser-Kurier, 23.12.2013)



Trio Ad Libitum Bremen


Im Mittelpunkt stand das halbstündige "Allegro sostenuto" von Helmut Lachenmann, heute schon ein Klassiker der Moderne mit seinem Bestreben, nicht nur den "normalen" Instrumentalklang, sondern auch Geräusche in die Ästhetik einzubauen. Dass dies nicht nur ein Experiment, sondern eine spannende, sinnliche Erfahrung sein kann, bewies das Trio mit beeindruckendem Engagement und technischer Sicherheit. (Weser-Kurier, 21.03.2014)